Im Mittelpunkt des Interesses stand das pädagogische Konzept der Verbindung von allgemeiner Schulbildung und beruflicher Bildung an der Hiberniaschule. Die Schule in Windhoek plant ebenfalls eine Integration der Berufsausbildung in die allgemeine Bildung. Nach einer Begrüßung durch Hibernia-Schulleiterin Marlies-Ulrike Witzel und ihren Kollegen Hans-Peter Seeger aus Windhoek überbrachte Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff die Grüße der Stadt Herne. Sie betonte, wie stolz die Stadt sei, die Hiberniaschule zu beheimaten.
Im Anschluss an die Vorstellung des einzigartigen pädagogischen Konzepts der Hiberniaschule und der fünf Ausbildungsberufe wurde die Delegation mit einer musikalischen Darbietung der Kollegsschüler überrascht. „Damit haben wir unseren Gästen mit der künstlerischen Seite auch den dritten Schwerpunkt unserer Pädagogik vorgestellt “, sagte Witzel.
Danach konnte die Besuchsgruppe den Schülern in ihren Werkstätten über die Schulter schauen. Die Auszubildenden waren gefragte Gesprächspartner und gewährten authentische Einblicke in ihr Leben als Hiberniaschüler.
In der Kinderpflege entstand eine rege Diskussion über die Möglichkeit, das Ausbildungskonzept auf die völlig anderen namibischen Verhältnisse zu übertragen.
In der Lehrküche haben die Schüler die Gäste mit selbst gemachten Kanapees und Cocktails verwöhnt.
Im Laufe der Gespräche wuchs das gegenseitige Interesse an einem weiteren Austausch in der Zukunft. Winni Leitner von der University of Namibia lud die Hiberniaschüler zu einem Austausch ein, um gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen. „Wir möchten, dass die Hiberniaschüler nach ihrer Ausbildung ihr Wissen an unsere Schüler weitergeben“, lautete der konkrete Wunsch eines Besuchers.
Zum guten Schluss kam noch die Leitende Regierungsschuldirektorin Elke Schlecht als Vertreterin des Landes Nordrhein-Westfalen. „Ebenso wie in Namibia wird unser Schulsystem zurzeit von innen heraus erneuert“, sagte sie und nannte das längere gemeinsame Lernen im Klassenverband, eine stärkere individuelle Förderung der Schüler, die Integration von Kindern mit Behinderungen sowie die Verbesserung des interkulturellen Lernens als angestrebte Ziele.
„Hier können wir Ihnen wahrscheinlich helfen“, betonte Dr. Hertha Pomuti. „Wir unterrichten schließlich Kinder aus rund sieben unterschiedlichen Kulturen gemeinsam.“
Pomuti zeigte sich beeindruckt von den Schülern in der Ausbildung. „Sie sind außerordentlich freundlich, stolz darauf, Hiberniaschüler zu sein und sie wissen, warum sie welchen Ausbildungsgang gewählt haben.“