Fußball, soziales Engagement und Safari: Seit 1994 sind Westfalens Kicker freundschaftlich mit denen Namibias verbunden, zum fünften Mal reiste eine Verbands-Auswahl in den Südwesten Afrikas. Mit dabei waren wieder drei Hagener - Physiotherapeut René Tönnes, Franz Becker als Team-Verantwortlicher und erstmals Julian Stock, der für den VfL Bochum in der U17-Bundesliga spielt.
Die sportlichen Vergleiche sind die eine Sache, die Eindrücke von Land und Leuten eine andere. Und die, das räumt René Tönnes auch nach dem fünften Besuch in Namibia ein, sind beeindruckend - besonders für die westfälischen Nachwuchs-Fußballer. „Der Empfang war überwältigend herzlich, die Kinder haben für uns gesungen und getanzt, sogar das Fernsehen war da“, schildert der 43-jährige Physiotherapeut den Besuch der Delegation des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) an einer Grundschule in Swakopmund: „Das waren echte afrikanische Eindrücke.“ An der „Primary School“ hatten die Spieler nicht nur DFB-Nadeln und -Aufkleber verteilt, dank der erneuten Spende einer Hagener Familie konnte auch ein Computer für den Unterricht übergeben werden.
Tönnes bei Nationalteam
Walvis Bay war das Hauptquartier der U17-Westfalenauswahl, die wie stets etliche Materialspenden für die Gastgeber im Gepäck hatte. Sportlich war das FLVW-Team bei einem Dreiländer-Turnier erneut erfolgreich, auch wenn man nicht so überlegen auftrat wie die Equipe vor zwei Jahren um den jetzigen Schalke-Profi Julian Draxler. Nach einem 1:1 gegen Südafrika und einem 1:0-Sieg gegen Namibia gewann die Mannschaft von Verbandstrainer Helmut Horsch im Finale erneut gegen Südafrika mit 4:3. Mittelfeldspieler Julian Stock aus Hohenlimburg gehörte einmal zur Startelf und wurde zweimal eingewechselt. „Er hat seine Sache gut gemacht“, befand Tönnes. Nach den Spielen reisten die Kicker noch zu einer Safari-Lodge weiter, konnten Giraffen, Nashörner und Zebras in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Und nach vielen Mühen Fußball-Bundesliga im englischen Pay-TV in einem kleinen Reitstall in Omaruru sehen.
Die Partnerschaft zwischen Namibia und Westfalen setzt sich fort, wenn das Nationalteam der Afrikaner um Chefcoach Bernard Kaanjuka sich ab dem 21. Mai zehn Tage in Kaiserau auf die WM-Qualifikation gegen Nigeria vorbereitet. Auch dann wird René Tönnes, in Walvis Bay für zehnjähriges Engagement beim FLVW geehrt, dabei sein. Die Namibier haben den 43-jährigen Hagener als Physiotherapeuten verpflichtet.