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Zu Besuch bei Partnerkirche, 12. Januar 2012

Präses bereist Namibia und bekennt sich zur Mitschuld der Kirche an Kolonialverbrechen

Werden sich jetzt in Namibia wieder sehen: Bischof Kameeta (l.) und Präses Schneider. Präses Nikolaus Schneider besucht die Republik Namibia. Im Mittelpunkt der zwölftägigen Reise steht die Auseinandersetzung mit dem Völkermord der deutschen Kolonialtruppen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika vor 100 Jahren. Ein Völkermord, in den auch rheinische Missionare verstrickt waren. Der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) wird in der Hauptstadt Windhoek unter anderem eine Ausstellung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM, Wuppertal) eröffnen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der blutigen Niederschlagung des Aufstands der Herero, Nama und Damara.

Werden sich jetzt in Namibia wieder sehen: Bischof Kameeta (l.) und Präses Schneider.

Außerdem übergibt Schneider dem namibischen Bildungsminister und dem Direktor des Staatsarchivs Briefe der damaligen rheinischen Missionare in der

Ein Völkermord, in den auch rheinische Missionare verstrickt waren. Der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) wird in der Hauptstadt Windhoek unter anderem eine Ausstellung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM, Wuppertal) eröffnen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der blutigen Niederschlagung des Aufstands der Herero, Nama und Damara.

Außerdem übergibt Schneider dem namibischen Bildungsminister und dem Direktor des Staatsarchivs Briefe der damaligen rheinischen Missionare in der einstigen deutschen Kolonie und andere Zeitdokumente, die der wissenschaftlichen Aufarbeitung des ersten Genozids des 20. Jahrhundert dienen sollen.

Als Gast der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Republik Namibia (ELCRN) wird Präses Schneider überdies Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der dortigen Kirchen über die weitere Zusammenarbeit unter den namibischen Kirchen, über die Landfrage und die Bekämpfung der Folgen von HIV/Aids führen.

Darüber hinaus nimmt die rheinische Delegation, der auch Oberkirchenrat Wilfried Neusel und Vizepräsident Christian Drägert angehören, am Empfang des deutschen Botschafters aus Anlass des Tages der deutschen Einheit teil. Auf dem Programm der Reise stehen auch zwei Predigten von Nikolaus Schneider in örtlichen Gemeinden und Treffen mit Bürgerrechtsorganisationen.

siehe auch: ,  23.01.2012, Präses Schneider: Auch Missionare sind schuldig geworden

In Namibia spielt die Musik

Schlat.  Internationaler Jugendaustausch unter südlicher Sonne: Neun Schlater gehörten zu 250 Musikern aus aller Welt, die sich zur Swakopmunder Musikwoche trafen - eine Probenwoche mit zwei Konzerten.

Besonderes Erlebnis: Sonnenuntergang auf den Dünen der Wüste Namib.

Die Swakopmunder Musikwoche, vom Bundesjugendministerium über das Goethe-Institut gefördert, ist eine Begegnung der ganz besonderen Art und fand bereits zum 46. Mal statt. Routinierte Organisatoren und 30 namhafte Dozenten aus mehreren Kontinenten stellen mit 250 Musikern in nur acht Tagen Unglaubliches auf die Beine. Auch diesmal wieder. Unter der Leitung zweier Dirigenten aus Kapstadt und Karlsruhe führte das zusammengewürfelte Ensemble nach einer intensiven Probenwoche in zwei ausverkauften Abschlusskonzerten Auszüge aus Orffs Carmina Burana und der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms auf. Ebenso begeisterte eine vor Ort gebildete Big Band mit groovigen Rhythmen und bestechende Spielfreude.

Dass neun Musiker aus Schlat dabei waren, ist Henry Großmann aus Süßen zu verdanken. Der ist Namibia seit langem verbunden, mittlerweile als Chefdirigent des National Symphony Orchestra in Windhoek, noch länger aber dem Musikverein Schlat als Trompetenlehrer.

Für die überwiegend schwäbische Reisegruppe gab es in der Hafenstadt am Atlantik noch weitere interkulturelle Höhepunkte. Nach getanem Musizieren die Dünen der Namib, der ältesten Wüste der Welt, zu erklimmen und von dort den Sonnenuntergang über dem Ozean zu bestaunen, hat schon etwas für sich, findet die 23 jährige Trompeterin Heidi Mühlhäuser. Tiefe Eindrücke hinterließ neben dem Swakopmunder Weihnachtsmarkt, auf dem es neben Glühwein Suppe aus gekochten Schafsköpfen gab, auch eine Rundreise durch die nördliche Hälfte des Landes. Nach vielen Stunden Fahrt durch das Nichts kündigte eine schlichte Holztafel an, dass man sich nun auf dem Gelände der Otjikondo Schuldorf-Stiftung befinde, einem Internat für 250 Jungen und Mädchen, das sich zu einem Großteil durch Spenden aufrechterhält. Als Anerkennung für die Unterkunft in den Schlafsälen gaben die Gäste ein spontanes Weihnachtskonzert bei 35 Grad in der Schulkirche, übergaben eine gespendete Querflöte und zogen weiter in den Etosha Nationalpark, um wild lebende Elefanten, Löwen und Giraffen zu sehen. Erstere hatten es jedoch wegen der Regenzeit nicht nötig, für die Fotografen eine der wenigen Wasserstellen im Park aufzusuchen, der in etwa so groß ist wie das Bundesland Hessen. Dank des Regens waren auch die Verwüstungen eines Flächenbrands auf gut 400 000 Hektar Land, dem erst vor Monaten Nashörner, Elefanten und Giraffen zum Opfer fielen, kaum noch zu sehen.

In Tsumeb, einer Minenstadt außerhalb des Tierparks, trafen die Schlater wieder auf Mitstreiter der Musikwoche: Einheimische aus dem Arts Performance Center, das eine Schweizerin für begabte Jugendliche aus armen Schichten gegründet hat. Dieses Bildungs-Projekt wirkt auch Stammeskämpfe und Alkoholmissbrauch entgegen. Ehrensache, dass sich hier spontan ein deutsch-namibisches Marimba-Blechbläser-Ensemble formierte und ein kurzes Open-Air Konzert gab. Krönender Abschluss der Musikreise war ein weiteres Naturreservoir, das Tafelberg-Massiv des Waterberg-Plateau, an dessen Rändern Dik-Diks, Mungos und Paviane leben. Eine Schlaterin musste feststellen, dass die neugierigen Gefährten schon mal die Reisetasche durchwühlen.

Dem letzten Sonnenaufgang fieberte die Reisegruppe mit einem Aufstieg zum Waterberg entdecken, bestückt mit Stirnlampen und Instrumenten. Oben angekommen, begrüßte das Schlater Blechbläserensemble die Sonne mit einigen Chorälen und Fanfaren.

Schüler radeln für Kinder in Namibia – 800 Euro Spende

Albstadt-Tailfingen, 13.01.2012

Klasse_8cDie Klasse 8c der Lammerberg-Realschule führte im Rahmen ihres WVR-Projektes eine Fahrrad-Spendenfahrt durch. Diese führte rund ums Umspannwerk, eine Runde war 1,7 Kilometer lang. Unterstützt wurden sie von den Schulsanitätern der Schule. Jedem teilnehmenden Schüler war freigestellt, wie viele Runden er fahren wollte. Pro Runde spendeten die von ihm gesuchten Sponsoren einen selbst gewählten Betrag. So kamen unter dem Strich 800 Euro zusammen. Dieses Geld geht komplett an notleidende Kinder in Namibia. Die an der Schule unterrichtende Lehrerin Andrea Grupp war schon zweimal in ihren Sommerferien in diesem Land und arbeitete dort in einer solchen Betreuungseinrichtung mit. Unser Bild entstand bei der Geldübergabe vor wenigen Tagen.
Botschafter Neville Gertze ehrt den Bremer Rechtswissenschaftler Prof. Manfred O. Hinz
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ehemaliger Bürgermeister der Stadt Bremen, Henning Scherf (SPD) & Prof. Manfred O Hinz; Botschafter Gertze anlässlich seines Grußwortes in Bremen; 2.v.lk.: Senatsrat G. Hilliges, vormals Leiter des Landesamtes für Entwicklungszusammenarbeit der Freien Hansestadt Bremen; 2.v.re.: Herr T. Gatter, Vorsitzender des Bremer Afrika Archivs e. V., Universität Bremen; sowie Prof. P. C. Mayer-Tasch, Geschwister Scholl Institut der Ludwig Maximilian Universität München und Hochschule für Politik, München (ganz re.); Frau Helgard Patemann, Zentrum für angewandte Sozialwissenschaften, Universität von Namibia; sowie Prof Dr. G. Winter, Fachbereich Rechtswissenschaft, Universität Bremen; und Prof. Dr. O. C. Ruppel, Rechtsfakultät, Universität Stellenbosch
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Anlässlich des 75. Geburtstages des Bremer Rechtswissenschaftlers Prof. Manfred O. Hinz, Professor für Öffentliches Recht, Politische Soziologie und Rechtssoziologie, überbrachte der namibische Botschafter die Glückwünsche der namibischen Regierung. In Bremen wurde Prof. Hinz mit der Festschrrift „Recht von Innen: Rechtspluralismus in Afrika und anderswo am 11. November 2011 an der Universität Bremen geehrt. Prof. Hinz. ist u.a. Inhaber des namibischen UNESCO Lehrstuhles für Menschenrechte und Demokratie seit 2001.

Allgemeine Zeitung, Windhoek, vom  8.12.2011

Ultramodernes System eingeweiht

Hosea-Kutako-Flughafen muss ausgebaut, renoviert und effizienter werden

Namibia hat das weltweit modernste Flugüberwachungssystem in Betrieb genommen und Präsident Pohamba lobte Namibier die die Überwachung durchführen sowie jene in Ausbildung. Die Flughäfen des Landes, vor allem der Hosea-Kutako-Flughafen müssen modernisiert werden, so Gouverneur Nuuyoma.

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Windhoek – „Ich habe mir von den Experten das System und die Technik kurz vor meinem Auftritt hier erklären lassen, aber ich verstehe es trotzdem noch nicht. Ich weiß nur, dass Namibia nun das modernste und effizienteste Flugüberwachungssystem hat und dass die Schweiz dieses System im nächsten Jahr einführen will. Selbst die Südafrikaner kommen zu uns, um sich die Technik anzusehen“, sagte Präsident Hifikepunye Pohamba. Er weihte offiziell auf dem Eros-Flugplatz das neuen Radar-und Flugverkehr-Überwachungssystem ein, welches seit Anfang dieser Woche eingesetzt wird. „In den vergangenen Monaten haben zwar das Radar und die Überwachungsanlagen funktioniert, aber wir hatten noch einige Probleme und mussten Personen ausbilden. Dies ist jetzt geschehen und deshalb ist das System jetzt funktionstüchtig“, sagte Vize-Direktor Tobias Günzel von der zivilen Luftfahrtbehörde.

Das moderne System habe zahlreiche Vorteile, da nun die Flugzeuge im namibischen Luftraum nicht mehr 80 Kilometer Abstand voneinander halten müssen, sondern nur noch 18 km. „Unsere Fluglotsen können nun die exakte Position eines jeden einzelnen Flugzeuges zu jeder Sekunde feststellen. Dies ist besonders wichtig wenn schlechtes Wetter herrscht oder Probleme mit den Instrumenten eines Flugzeuges auftauchen sollten. Zudem erlaubt das System, dass Flugzeuge auf kosteneffektiveren Routen und Höhen fliegen können“, sagte Pohamba. Such- und Rettungsaktionen können schneller und besser eingeleitet werden, da die letzte Position eines Flugzeuges in dem System gespeichert wird.

Die sehr teure Anschaffung von 250 Millionen Namibia-Dollar war damals auf Anregung Pohambas vom Kabinett gutgeheißen worden, und sei eine wichtige Investition in die Sicherheit der Passagiere die nach Namibia kommen oder dieses Land überfliegen. Es ist eine Deklaration der Sicherheit, so der Präsident, und eine Deklaration des Fortschritts sowie eine der Einverleibung, da der Flugverkehr die Welt verbindet.
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„Der sich verschlechternde Zustand unserer Flughäfen im Land zwingt mich dazu die Namibia Airports Company aufzurufen, lokale und internationale Investoren aufzurufen, um in die namibische Luftfahrt zu investieren“, sagte der Gouverneur der Khomas-Region, Samuel Nuuyoma. Schätzungen zufolge würde es 3,2 Milliarden Namibia-Dollar kosten die Flugplätze auf den neuesten Stand zu bringen. Es sei vor allem wichtig den Hosea-Kutako-Flughafen auszubauen, zu modernisieren und zu renovieren. „Wir brauchen neue mehrstöckige Gebäude mit Andockmöglichkeiten für Flugzeuge, neue Gepäckausgaben, Raucherzimmer, mehr Waschräume und Toiletten, mehr Schalter für Zoll- und Einwanderungsbehörde, technische Ausrüstung zur Gepäckkontrolle und mehr Restaurants und Geschäfte“, sagte Nuuyoma. Ein Flughafenhotel, Parkanlagen, Bungalows mit Schwimmbad, Konferenzmöglichkeiten, eine Ankunft- und Abreisehalle für VIP-Gäste, verbesserte Eincheckschalter, Hangar für Wartung von Flugzeugen und Kühlräume sowie eine Parallelstart- und Landebahn seien nötig, so der Gouverneur. Private Investoren sollen die Fazilitäten errichten, anfangs verwalten und nach Kostendeckung der Regierung übergeben.

Bild ober rechts: Präsident Hifikepunye Pohamba (links im Bild) zusammen mit dem Minister für Öffentliche Arbeiten, Transport und Kommunikation, Erkki Nghimtina (2.v.l.) und dessen Vize, Chief Ankaman (3.v.l.), im Gespräch mit Erik Bruys (sitzend) und Tobias Günzel, Vize-Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, im Zentrum des neuen Luftraum-Überwachungssystems. Offiziell wurde das ultramoderne System gestern von Präsident Pohamba eingeweiht. Kein anderes Land hat derzeit solch ein System. Im Bild links der Präsident und Minister vor dem neuen Kontrollturm des Eros-Flugplatzes.
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