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Spiegel online, 17.07.2013

Archäologie: Fährtenleser aus Namibia entziffern Steinzeit-Spuren

image-521542-galleryV9-nxhwDie Menschen, die vor langer Zeit Höhlenwände in den Pyrenäen bemalten, ließen auch etwas anderes zurück: Fußabdrücke. Nun haben Forscher diese Spuren von Experten lesen lassen: Drei San-Jäger reisten dafür nach Europa - und lieferten erstaunlich präzise Erkenntnisse.

In seiner Heimat Namibia betreut Tsamkxao Cigae Touristen. Tierspuren sind für den 30-jährigen Fährtenleser wie offene Bücher. Und wenn er will, kann er an Spuren erkennen, wo seine Frau sich gerade aufhält. Dafür braucht er kein GPS und kein Smartphone. Cigae ist ein San-Jäger, die auch Buschleute genannt werden. Sie gelten als beste Fährtenleser der Welt. Ihre Fähigkeiten machten sich zwei auf eiszeitliche Felsbildmalerei spezialisierte Archäologen beim Projekt "Tracking in Caves" zunutze, um viele tausend Jahre alte Fußspuren zu deuten.
 
"Wir haben als westliche Wissenschaftler nicht die Fähigkeit, das so zu lesen", sagte Andreas Pastoors vom Neanderthal Museum in Mettmann. Er hat zusammen mit Tilman Lenssen-Erz von der Universität Köln seit Jahren Felsbildmalereien studiert, darunter auch die in Südfrankreich. Und während die prähistorischen Höhlenmalereien in den Pyrenäen zwar weltbekannt sind und oft untersucht wurden, waren die Fußspuren der Eiszeitmenschen bisher eine weniger beachtete Randerscheinung. Mit einem Forschungsprojekt ließen die Wissenschaftler daher drei San-Jäger, darunter Cigae, die Spuren in den Pyrenäen-Höhlen interpretieren. weiterlesen hier...

szmtag Dessau-Roßlau - 09.07.2013

Delegationsbesuch

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Inspiration und Ideen aus Namibia

Die Gäste aus Rehoboth nahmen unter anderem an der Fest-Veranstaltung für das Gropoius-Gymnasium teil. (BILD: SEBASTIAN)

Von thomas schaarschmidt
Inmitten des Stadtfestes „Dessau 800“ sieht sich eine Delegation aus Namibia in der Region um - und hofft in der Zukunft auf Unterstützung aus Deutschland. Das Programm für das Quartett aus Namibia war dicht und abwechslungsreich: Kunst, Kultur, Besichtigungen von Unternehmen, Gedankenaustausche.
 
dessau/MZ.  Das beeindruckendste Erlebnis? W.I. Swarts spricht leise, aber jedes einzelne Wort ist mit Bedacht und Bewunderung gewählt. „Ich habe viele wunderschöne Dinge hier in Dessau erlebt und gesehen“, sagt der Mann aus Namibia, „aber am meisten werde ich mich an dieses Haus erinnern. Ein klassisch schöner, zeitloser Bau, der die Generationen überdauern wird, diese Villa.“ Und ja, vielleicht werde er sie eines Tages in seiner Heimat nachbauen. „Der neue Krötenhof in Rehoboth“, lächelt Swarts, „klingt doch nicht schlecht.“
 
Es sind nicht wenige Besucher in den vergangenen Tagen in Dessau-Roßlau gewesen. Das gut frequentierte Stadtfest zum 800. Geburtstag der Mulde- und Elbestadt zog neben tausenden Einheimischen auch zahlreiche Auswärtige an. Den mit Sicherheit längsten Anreiseweg aber hatte eine vierköpfige Delegation aus Namibia. Insgesamt sechs Tage hat diese auf Einladung von Oberbürgermeister Klemens Koschig in der Region verbracht - es war die Fortsetzung einer vor drei Jahren begonnenen Partnerschaft.
 
Das Programm für das Quartett war dicht und abwechslungsreich: Kunst, Kultur, Besichtigungen von Unternehmen, Gedankenaustausche. Und natürlich tauchten die Gäste mitten hinein in die Jubiläumsfeierlichkeiten des vergangenen Wochenendes. „Wir haben uns geehrt gefühlt, Teil dieses Festes gewesen zu sein“, meinte Theodor Jankowski.
 
Darüber hinaus sei es ungemein interessant gewesen, Dessau und die Art, wie es seine Wirtschaft organisiere, seine Infrastruktur aufstelle und meistere, oder wie es ganz allgemein lebe und fühle, kennenzulernen. „Hier gibt es überall gut ausgebaute Straßen, Radwege, Eisenbahntrassen, schöne Parkanlagen“, so Jankowski weiter. „Doch während das für die Menschen hier in Dessau eine Normalität ist, fehlt uns all das daheim in Rehoboth.“ Der Weg dorthin mag lang sein, mit dem Besuch in Dessau aber habe man den ersten Schritt in die Zukunft gemacht. „Wenn man daheim davon erzählen kann, es selbst gesehen hat, dann verändert es schon etwas“, sagte Emmanuel Feix.
„Ich glaube, unsere Besucher haben viele Impressionen, Ideen und Inspiration gesammelt“, meinte auch Namibias Honorarkonsul Burchhard Führer, „und es ist schön zu spüren, dass das Image von Dessau weltweit eigentlich viel besser ist, als manch einer das hier leider immer behauptet.“
 
Auch deshalb solle die Partnerschaft zwischen beiden Städten weiter intensiviert werden. „Wir wünschen uns einen Wissenstransfer“, sagte Theodor Jankowski und betont noch einmal, worum es nicht geht: Geld. „Wir wollen nicht den Fisch geschenkt haben“, sagt der Namibier, „sondern Hilfe und Unterstützung, wie man ihn fängt.“
 
Dies betreffe besonders Fragen des Aufbaus der Infrastruktur, der Energiewirtschaft oder der Förderung von Bodenschätzen in und um Rehoboth. „Wir denken an Fachleute aus diesen Bereichen, die vielleicht nach Rehoboth kommen, uns unterstützen und ausbilden, uns ihr Know-how zur Verfügung stellen.“ Das Ziel aller Beteiligten sei eine neue Art des Denkens, eine wirtschaftliche und politische Stabilität, die der jungen Generation in Rehoboth eine Zukunft verspreche. Das könnte übrigens durchaus auch für Dessau gelten.

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You Think Green Namibia

YOUTHINKGREEN – A Project at Deutsche Höhere Privatschule (DHPS), Windhoek

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Namibian climate ambassadors in discussion with Franz Alt at the international climate week.

YOUTHinkGreen is a world wide educational youth initiative based in Germany. The aim of the project is to train school-age participants to become critically-minded climate ambassadors.
 
At the end of April 2012 the International Youth Climate Week took place in Wolfsburg, Germany, which was attended by eleven students from DHPS.
 
The other 200 participants were students from Germany, Iceland, Bulgaria, Italy, Egypt, India, China, Peru, Brazil and Turkey. Together with researchers and climate experts strategies and solutions were developed to achieve an environmental rethink in society, politics and the economy based on the main idea: ‘YOUTHinkGreen thinks global and acts local around the world’.
 
The aims of the climate week were intercultural exchange and networking between international students as well as the presentation and discussion of the international dimension of climate change from the point of view of the YOUTHinkGreen movement. The supporting programme was a mix of expert talks,  field trips as well as practical workshops in the sectors of project management, media work and public relations. For more information, please click here... und hier... für Informationen in Deutsch

Im Einsatz für Kinder mit Behinderung

okapuka 20120706 2059275067Seit Oktober weilt die Pöllauerin Anita Geier in Namibia. Gemeinsam mit einer Heilpädagogin betreibt sie dort ein Frühförderungszentrum für acht Kinder mit Behinderung.
 
Im Oktober des vergangenen Jahres reiste Anita Geier aus Pöllau nach Namibia. Der ursprüngliche Plan in dem afrikanischen Land ein Kriseninterventionszentrum für Information und Prävention im HIV-Bereich zu bauen, hat sich vor Ort allerdings verändert. Gemeinsam mit Sandra Hollweg, einer Heilpädagogin aus Deutschland, hat Geier stattdessen das Projekt "Side by Side - Early Intervention Center for Children" ins Leben gerufen. Seit März werden in diesem Zentrum täglich acht Kinder mit Behinderung betreut. Ihnen soll Integration damit möglichst angenehm gestaltet werden."HIV ist ein stark gegenwärtiges Thema. Kinder mit Behinderung gehören in Entwicklungsländern zu den Risikogruppen", erzählt Geier, warum sie sich für einen neuen Schwerpunkt entschieden hat und nun gemeinsam mit Hollweg das Frühförderungszentrum im Township Windhoek in Katatura leitet. Hollweg selbst hat vor vier Jahren eine mobile Frühförderung gegründet. "Kinder mit Behinderung werden oft in den Hütten versteckt und haben meistens auch keine sozialen Kontakte außer zu ihren Familienmitgliedern", erzählt Geier. Zudem sei das Wissen der Eltern über die Behinderung oft dürftig.
 
Im Rahmen der mobilen Frühförderung wurden insgesamt 24 Kinder zu Hause betreut. Weil die wöchentliche Stunde für viele aber nicht ausreichend war und viele Übungen aufgrund des oft vorherrschenden Platzmangels in den Hütten nicht durchgeführt werden konnten, entschlossen sich Hollweg und Geier für das Zentrum. Acht Kinder werden dort derzeit täglich betreut. "Die Kinder kommen gegen 7.30 Uhr und werden gegen 12.30 Uhr wieder abgeholt. Wir streben aber eventuell eine Ganztagsbetreuung an", erzählt Geier. Nach der Ankunft wird als Erstes gemeinsam gefrühstückt. "So stellen wir sicher, dass die Kinder zumindest einmal am Tag ein Essen bekommen", erklärt die Pöllauerin. Zudem lernen sie eine Tagesroutine und, dass es auch andere Kinder mit einem Handicap gibt. "Unser Ziel ist es, die Kinder auf die Schule vorzubereiten", so Geier. Deshalb werden sie im Zentrum auch maximal bis zum achten Lebensjahr betreut.

Spenden

Unterstützung bekommt Geier nicht nur aus ihrer steirischen Heimat, auch aus dem afrikanischen Land. "Wambuseun", ein bekannter afrikanischer Rapper, hat sich zum Botschafter des Vereins erklärt. "Der Reinerlös aller Fanartikel kommt dem Verein zugute", freut sich Geier, die auf Spenden angewiesen ist. "Für 36 Euro im Monat kann der Transport für ein Kind gewährleistet werden. Dadurch bekommt es freien Zugang zur Bildung und die Chance, später in die Schule gehen zu können", sagt sie.

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