Schulung für Operationen in Namibia
2010 wurde zudem mit Dr. Helena Ndume aus Namibia vereinbart, im Laufe des Jahres 2011 mit Unterstützung der Southern Cross Eye Foundation einen augenärztlichen Operationskurs zur Erlernung der Phakoemulsifikation im Staatshospital in Windhoek durchzuführen.
Helena Ndume ist Leiterin des Department of Ophthalmology am Central State Hospital und gleichzeitig die Leiterin der staatlichen augenärztlichen Versorgung in Namibia. Ziel des OP-Kurses sollte es sein, einen Wissensaustausch in Durchführung und Praxis der modernen Katarakt-Operation zu ermöglichen.
Als Termin wurde die Woche Anfang April gewählt. Hierzu wurden 80 Patienten einbestellt. Dr. Michael Armbrust, Gründer der Augenklinik Lohr und der Stiftung Southern Cross Eye Foundation, flog am 1. April mit zwei Mitarbeiterinnen der Lohrer Klinik, Susanne Lauer und Annette Schmitt-Lieb, nach Windhoek. Im Gepäck war das gesamte hierfür nötige mikrochirurgische OP-Instrumentarium inklusive Phakoeinheit. Zusätzlich über 100 Intraokularlinsen, zahlreiche Medikamente und Hilfsmittel mit einem Spendenwert von 40 000 Euro.
OP-Saal I war für eine Woche für diese Aktion reserviert. Zwei einheimische Schwestern, deren Helferinnen sowie das Team für Vorbereitung und Anästhesie waren in das Programm eingebunden. Drei Augenärztinnen verfolgten die zunächst von Dr. Armbrust und seinen Assistentinnen durchgeführten Operationen. Es war jedoch vorgesehen, dass zunächst nur Dr. Ndume, eine außergewöhnlich erfahrene Augenchirurgin, in die für sie allerdings neue Technik der Phakoemulsifikation eingeführt werden sollte, um dies danach selbstständig mit ihrem Team anwenden zu können.
Es erfolgte ein systematisches Training für den Aufbau des Gerätesystems, der Verwendung des Instrumentariums sowie der jeweiligen Operationsschritte, die zwischen Trainer und Trainee zunächst abgewechselt wurden.
Die Möglichkeit, Neues zu erfahren und zu übernehmen, weckte bei dem sehr aufgeschlossenen medizinischen Personal ganz besonderes Interesse. Somit konnte nach erfolgreich abgeschlossener Schulung das gesamte System übergeben werden.
Auf Grund der hohen OP-Frequenz, der vorhandenen Krankheitsbilder und der Auswahl der Patienten – unter anderem zweier hochrangiger Politiker – war es nicht immer möglich, den Schwerpunkt auf die Ausbildung zu legen, ohne das Behandlungsergebnis zu gefährden. Zum Ende dieser für alle Beteiligten sehr erfolgreichen Woche wurde daher vereinbart, in naher Zukunft ein weiteres Trainingsprogramm folgen zu lassen.
Als weiteres Ziel soll die Augenabteilung des Central Hospitals mit einer Funduskamera zur Diagnostik von Netzhauterkrankungen ausgestattet werden. Für die Beschaffungskosten von etwa 35 000 Euro werden nun weitere Spenden gesammelt.